Viele Menschen verstehen unter einem “Senkrechtlift” einen Homelift. Das ist zwar prinzipiell nicht falsch, allerdings etwas kurz gedacht. Denn andere wiederum hoffen, über den Suchbegriff auf Hublift-Angebote zu gelangen. Doch Hublift und Homelift haben in der Regel gänzlich unterschiedliche Zielgruppen. Und mehr noch: Auch Außenaufzüge oder große Personenaufzüge für mehrere Etagen im Ein- oder Mehrfamilienhaus sind “Senkrechtlifte” - könnten also auch als Homelift durchgehen. Mit dieser Übersicht wollen wir ein wenig Licht ins Dunkel des Begriffsdschungels bieten und Sie zu genau dem Modell leiten, das für Ihre Situation am geeignetsten ist.
Besonders wichtig: Je nach Bauart gelten unterschiedliche Verordnungen. Durch die Pflicht zur regelmäßigen Wartung und Überwachung können bei manchen Anlagen also Zusatzkosten entstehen. Lassen Sie sich deshalb von einer Fachfirma beraten, welche Lösung in Ihrem Fall besonders nachhaltig und kosteneffizient ist
Heike Bielenstedt
Fachberaterin Barrierefreiheit
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Bevor wir uns den Senkrechtliften widmen, möchten wir kurz nochmal erläutern, was der Unterschied zwischen Senkrecht- und Treppenliften ist - und wieso auch der oft dem Treppenlift zugerechnete Hublift eigentlich nicht dazugehört.
Die offizielle technische Bezeichnung für einen Treppenlift ist “Treppenschrägaufzug”. Wieso, wird jedem klar, der einen Blick auf die Konstruktion von Sitzliften, Stehliften oder Plattformliften wirft: Die Fahrmodule fahren an einem auf bzw. an der Treppe befestigtem Schienensystem schräg auf und ab. Die maximale Steigung liegt zwischen 60 und 70°.
Senkrechtlifte hingegen werden nicht an, sondern, wenn überhaupt, neben der Treppe montiert. Je nach Konstruktion ist auch eine Installation mitten im Raum oder einem speziell dafür gebauten Schacht möglich. Der Begriff ist nicht klar definiert und kann für Lifte unterschiedlicher Größe und Förderhöhe verwendet werden.
Lernen Sie die verschiedenen Senkrechtlift-Arten kennen
Der “Marketingbegriff” Homelift bezeichnet Senkrechtlifte, die relativ einfach im privaten Wohnraum zu installieren sind (“Mini-Aufzug für die Wohnung”) und oftmals (nicht immer) ohne eine Baugenehmigung auskommen. Dies ist für gewöhnlich der Fall, wenn die Förderhöhe maximal drei Meter beträgt und der Senkrechtlift innen montiert wird.
Auch die Geschwindigkeit eines Homelifts ist mit bis maximal 0,15 m pro Sekunde so gewählt, dass keine regelmäßige “Überwachung” erfolgen muss. Kurz gesagt: Ein Homelift ist meistens kein Aufzug im Sinne des Gesetzes, sondern eine im Innenraum verbaute Maschine. Damit entfällt (jedenfalls für Privatpersonen und Privathäuser ohne Vermietung) die Pflicht einer regelmäßigen TÜV-Prüfung gemäß BetrSichV §§ v15 – 16.
Wirklich klar definiert ist der Begriff aber nicht. Bedeutet: Auch ein Personenaufzug, der schneller fährt und / oder im Mietshaus eingesetzt wird, kann natürlich als Homelift bezeichnet werden. Allerdings unterliegt er dann (ggfs.) anderen gesetzlichen Vorgaben.
Verwendet man den Begriff “Personenaufzug” statt “Homelift”, so meint man in der Regel eine größere Installation - vornehmlich im Mehrfamilienhaus oder öffentlichen Gebäuden. Diese fahren dann mit etwa 1.6 m / s oder sogar 2.5 m / s deutlich schneller. Per Definition verfügt ein Aufzug über mindestens zwei feste Zugangsstellen - die Förderhöhe liegt über 1,8 Metern.
Aufzüge unterliegen entsprechend ihrer Bauform und Fahrgeschwindigkeit nicht nur der Aufzugsverordnung, sondern sind für gewöhnlich überwachungsbedürftige Anlagen im Sinne der Betriebssicherheitsverordnung. Damit müssen diese regelmäßig gewartet und ebenso wiederkehrend von einer unabhängigen Prüforganisation (TÜV / DEKRA) auf ihre Sicherheit hin geprüft werden.
Der Außenaufzug ist eine Sonderform des Personenaufzugs und wird - wie der Name verrät - außerhalb eines Gebäudes montiert - vornehmlich an der Fassade. Damit ist ein Außenaufzug ideal, um eine bestehende Immobilie (Bestandsimmobilie) ohne allzu großen Umbauaufwand barrierefrei zu gestalten. Auch hier gibt es Varianten mit und ohne Schacht.
Ob der Außenaufzug überwachungsbedürftig, also durch eine ZÜS wie den TÜV oder die DEKRA zu prüfen ist, hängt maßgeblich von der Förderhöhe sowie der Fördergeschwindigkeit ab. Auch Hublifte bis 1,8 m werden gelegentlich als Außenaufzug, eher aber als “Außenlift” bezeichnet.
Hublifte kennt man auch unter dem Begriff “Rollstuhl-Hebebühne”. Damit unterscheidet er sich also klar vom Homelift. Denn nicht alle Homelifte sind aufgrund sehr platzsparender Plattformen für RollstuhlfahrerInnen geeignet. Zudem verfügen Hublifte selten über eine Kabine, sondern lediglich über eine samt Rollstuhl befahrbare Plattform.
Die Montage einer solchen “Hebebühne” (oft als Alternative zur Rollstuhlrampe gewählt) ist vor allem bei geringen Hubhöhen von bis zu 1,8 m, maximal aber 3 m, angezeigt. Dadurch und aufgrund der geringen Geschwindigkeit unterliegen (die meisten) Hublifte weder der Aufzugsrichtlinie noch der Betriebssicherheitsverordnung.
Je nach Förderhöhe bzw. Anzahl der Etagen kommen unterschiedliche Antriebstechniken zum Einsatz.
Hublifte für bis zu 1,8 m Hubhöhe erhalten Sie schon ab 5.000 Euro. Bei bis zu drei Metern müssen Sie bereits rund 18.000 Euro einkalkulieren - das ist in etwa so viel wie für einen einfachen Homelift. Ab zwei Etagen sollten Sie besser mit 26.000 Euro rechnen. Große Aufzugsanlagen für mehrere Etagen kosten bis zu 40.000 Euro und mehr.
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In der Regel ist ein Kostenvoranschlag für einen Treppenlift Voraussetzung, um eine Förderung (beispielsweise durch die Pflegeversicherung) zu erhalten. Die Pflegekasse beteiligt sich bereits ab Pflegegrad 1 mit bis zu 4.000 Euro pro Person an einer barrierefreien Wohnraumanpassung. Pro Haushalt können sogar bis zu 16.000 Euro bezuschusst werden. Auch ohne bestehende Pflegebedürftigkeit stehen Ihnen verschieden Zuschüsse und Förderungen aus Bundes-, Landes- und Stadtebene zur Verfügung.
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Welche Treppenlift-Arten gibt es, mit welchen Kosten muss man kalkulieren, sind gebrauchte Treppenlift günstiger als neue Modelle und ist der Einbau des Lifts überhaupt machbar? Wir klären auf: Unten finden Sie Links zu unseren wichtigsten Infoseiten.
Treppenlifte können an fast jeder Treppe, unabhängig von ihrer Form und ihrem Material, verbaut werden. Dies gilt gleichermaßen für Innen- und Außentreppen in privaten, gemeinschaftlich sowie öffentlich genutzten Immobilien.
Moderne Treppenlift haben nichts mehr mit denen von vor der Jahrtausendwende zu tun. Akkubetrieb, frei wählbare Farben / Dekore, Drehsitze, klappbare Schienen, Sitze und Plattformen: Komfort und Funktion gehören bei renommierten Anbietern zum Standard.
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In 3 einfachen Schritt zu Ihrem Treppenlift ...
Lassen Sie sich in einem ersten Schritt von einer Fachfirma beraten. Den Kostenvoranschlag inkl. Montage reichen Sie dann bei Ihrer Pflegekasse ein.
Stellen Sie den Antrag auf einen Zuschuss für eine Maßnahme zur Verbesserung des individuellen Wohnumfeldes (§ 40 Abs. 4 SGB XI) formlos bei Ihrer Versicherung.
Sobald die Pflegekasse Ihnen den Zuschuss zusichert, können Sie den Händler anweisen, den Auftrag auszuführen - also den Treppenlift bei Ihnen einzubauen.
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