Rheuma ist ein Oberbegriff für verschiedene rheumatische Erkrankungen. Die häufigste ist die rheumatoide Arthritis (chronische Polyarthritis). Dabei entzünden sich bestimmte Gelenke und versteifen, wodurch Betroffene Schmerzen bei Bewegungen haben. Und überall wo Entzündungen eine Rolle spielen, kann eine ausgewogene, antientzündliche Ernährung die Prognose und den Verlauf positiv beeinflussen – eine ärztliche Behandlung jedoch nicht komplett ersetzen.
Bei der Autoimmunerkrankung wird körpereigenes Gewebe vom Immunsystem angegriffen. Auch wenn die Ursachen nicht hundertprozentig geklärt sind, stehen Übergewicht (durch falsche Ernährung), Rauchen und andere ungesunde Lebensweisen im Raum. Auch erbliche Faktoren können eine Rolle spielen. Fakt ist: Eine gesunde Ernährung kann Übergewicht und Entzündungsprozesse im Körper reduzieren. Zeitgleich wirkt sich ein geringeres Gewicht positiv auf die Belastung der Gelenke aus.
Klassische Rheumamedikamente:
Schmerzmittel und Immunsuppressiva haben teils extreme Nebenwirkungen. Wer die Beschwerden durch eine gesunde Ernährung verbessert, kann die Dosierung oftmals in Absprache mit dem Arzt verringern. Der gesamte Gesundheitszustand lässt sich dadurch deutlich verbessern.
Viele Fleischsorten und Milchprodukte haben eines gemeinsam: Sie schmecken nicht nur vielen Menschen gut, sondern enthalten hohe Mengen an Arachidonsäure, einer ungesättigten Omega-6-Fettsäure. Was nicht per se ungesund ist, kann in großen Mengen verzehrt jedoch Entzündungsprozesse fördern und Beschwerden intensivieren [1].
Das gilt vor allem für Rheumapatienten: Denn die Arachidonsäure liefert Bausteine für Botenstoffe, mit denen der Körper seine Immunabwehr aktiviert. Was bei gesunden Menschen gewollt ist, kann in Kombination mit der entzündungsfördernden Wirkung bei Rheumatikern zu ernsthaften Problemen führen. Schließlich handelt es sich bei „Rheuma“ um eine Autoimmunkrankheit.
Es gilt also, Lebensmittel mit Arachidonsäure weitgehend aus dem Speiseplan zu streichen – oder wenigstens zu reduzieren.
Lebensmittel mit viel Arachidonsäure:
Klassischer Zucker, Weißmehl, Reis und andere schnell verwertbare Kohlenhydrate können ebenfalls Entzündungen im Körper begünstigen [2]. Abgesehen davon sind Nudeln, Weißbrot, Toast und Süßigkeiten auch Hauptverursacher von Übergewicht. Sogar Lebererkrankungen werden häufiger durch falsche Ernährung als durch zu hohen Alkoholkonsum hervorgerufen. Auch das Risiko für Alzheimer steigt mit einem hohen Kohlenhydratkonsum [3].
Schuld daran ist die Glykosylierung. Dabei werden Kohlenhydrate in einer durch Enzyme gestützten Reaktion an Proteine, Lipide oder andere Aglykone gebunden. Die dabei entstehenden Glykoside lösen Entzündungen aus. Je höher der Blutzuckerspiegel, desto mehr dieser Endprodukte (Advanced Glycation Endproducts, kurz: AGE) werden gebildet. Hinweis: Als Glykation versteht man die gleiche Reaktion ohne die Beteiligung von Enzyme.
Auch süßes Obst sollten Rheumapatienten nur in Maßen verzehren. Zwar hat Fructose (Fruchtzucker) einen niedrigeren Glykämischen Index – wirklich gut ist es aber nicht. Wenn Obst, dann sollten Sie Äpfeln, Birnen, Beeren, Kirschen, Kiwis oder Orangen den Vortritt lassen. Diese Obstsorten haben einen hohen Ballaststoffanteil, welcher den Anstieg des Blutzuckers leicht abfedern kann.
Setzen Sie daher auf Lebensmittel, die den Blutzuckerspiegel langsam und geringfügig ansteigen lassen:
Gewürze sind eine echte Wunderwaffe im Kampf gegen Schmerzen. Kreuzkümmel, Muskatnuss und Kurkuma sind in der Lage, Gelenkschmerzen deutlich zu reduzieren. Gleiches gilt für die Scharfmacher Ingwer und Chili. Vor allem im Herbst und Winter machen sich Gewürze auch gut in Tees oder wärmenden Eintöpfen.
Gemüse, vor allem grünes Blattgemüse, enthält viele wertvolle Vitamine und Antioxidantien wie Vitamin C, Vitamin E, Zink und Eisen. Diese wirken entzündungshemmend und gelten daher als Goldstandard bei der Ernährung von Rheumapatienten. Als ideale Menge gelten 3 mal 2 Handvoll pro Tag.
Ideale Gemüsesorten für Rheumatiker:
Auch Fleisch und Fisch haben ihre Berechtigung. Fette Fischsorten wie Lachs und Makrele enthalten beispielsweise hohe Mengen Omega-3. Die Fettsäurekategorie gilt als entzündungshemmend und ist sozusagen der Gegenspieler von Omega-6.
Omega-6-reiche Öle wie Sonnenblumenöl oder Distelöl sollten daher aus der Küche verbannt werden. Ideal zum braten ist ein hocherhitzbares Rapsöl. Zum Abrunden von Speisen oder für Salatdressings eignen sich Olivenöl und Hanföl.
Zwei bis dreimal pro Woche:
Weniger geeignet:
Haben Sie alles behalten können? Wenn nicht, fassen wir Ihnen das Wichtigste gerne noch einmal zusammen:
Übrigens: Was für Rheumatiker gut ist, das kommt auch MS-Patienten oder Personen mit anderen Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto oder Morbus Crohn zu Gute.
Quellen / Verweise:
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