Anlaufstelle Nummer 1 in puncto Treppenlift Finanzierung ist die Pflegekasse. Bereits ab Pflegegrad 1 beteiligt sich diese mit bis zu 4.000 € pro Person und maximal 16.000 € pro Haushalt einmalig an wohnumfeldverbessernden Maßnahmen. Doch was, wenn man als Betroffene/r nicht in einem Pflegegrad (z. B. PG1, PG2, PG3, PG4 oder PG5) eingestuft wurde? Erfahren Sie, wie Sie vorgehen, um Ihren Eigenanteil zu senken und den Treppenlift so günstig wie möglich zu erhalten.
Prüfen Sie in einem ersten Schritt, ob es nicht doch möglich ist, in einem Pflegegrad eingestuft zu werden. Oft berechtigten schon vermeintlich kleine Einschränkungen der Selbstständigkeit zum Erhalt eines solchen Pflegegrades (früher: Pflegestufe).
Der Ablauf ist denkbar einfach:
Sollte tatsächlich kein Pflegegrad zugeteilt werden können oder wollen Sie grundlegend nicht von dieser Möglichkeit Gebrauch machen, stehen Ihnen weitere Finanzierungshilfen zur Verfügung.
Wer ist wann zuständig?
Muss es wirklich ein fabrikneuer Treppenlift sein? Mit einem gebrauchten Treppenlift sparen Sie bis zu 50 % im Vergleich zum Neukauf. Wie hoch die Ersparnis wirklich ist, hängt maßgeblich vom Einsatzbereich ab. An Kurventreppen sowie dem Einbau über zwei oder mehrere Etagen müssten die Führungsschienen maßgefertigt werden. Dies erhöht auch beim Gebrauchtkauf die Einmalkosten. Achten Sie darauf, dass sowohl die Schienen als auch die Montage im Gesamtpreis inbegriffen sind. Dies ist nur beim Fachhändler der Fall.
Treppenlift mit mit einem Neupreis von 3.500 Euro aufwärts kein Schnäppchen. Je nach Bauform (Sitzlift, Plattformlift, Hublift / Senkrechtlift) und Einsatzort (innen, außen, Kurventreppe, lange gerade Treppe) steigen die Kosten schnell in den zweistelligen Bereich. Dabei muss es nicht immer ein Treppenlift sein. Oft reichen kostengünstige Alternativen aus.
Wer prinzipiell selber gehen kann, allerdings an Treppen unsicher ist, macht mit einer Treppensteighilfe alles richtig. Auch hier ist die Montage deutlich weniger aufwendig und damit Bausubstanz-schonender als bei einem Treppenlift.
Tipp: Es gibt auch mobile Treppensteighilfen für Rollstühle
Mobile Treppensteiger für Rollstühle sind mit 1.000 bis 5.000 Euro deutlich preiswerter als Treppenlift. Außerdem werden die Kosten, anders als bei Treppenliften, direkt von der Pflegekasse bezuschusst. Hier wäre allerdings auch ein Pflegegrad vorausgesetzt. Dennoch bleiben die Produkte eine kostengünstige Alternative.
Mobile Rollstuhlrampen sind die oft preiswerteteste Lösung, wenn ein Treppenlift nicht zwingend notwendig ist. Einfache Türschwellenrampen starten schon bei etwa 50 - 60 Euro. Die Kosten werden bei Notwendigkeit von der Krankenkasse übernommen - auch ohne Pflegegrad, im Falle einer "vorübergehenden" Erkrankung.
Wer einen Treppenlift aus der eigenen Tasche finanzieren will, muss mit Kosten ab 3.500 Euro für einen einfachen Sitzlift mit Montage rechnen. Treppenlifte mit Kurve starten bei etwa 9.000 Euro. Auch ein Treppenlift für außen ist etwas preisintensiver. Plattformlifte für Rollstuhlfahrer starten bei circa 10.000 Euro - Hublifte (Senkrecht-Rollstuhllift) bei 5.000 Euro.
Treppenlifte sind zwar Mobilitätshilfen, gelten aber nicht als technisches Hilfsmittel wie beispielsweise Rollatoren, Rollstühle oder Pflegebetten. Eine Verordnung im klassischen Sinne ist daher nicht vorgesehen. Sehr wohl kann Ihr Arzt aber eine Empfehlung aussprechen.
Ja, Sie haben das Recht einen medizinisch notwendigen Treppenlift als außergewöhnliche Belastung steuerlich geltend zu machen. Sie können alternativ dazu auch den Behindertenpauschbetrag nutzen.
Wir möchten Sie unabhängig und neutral rund um die Themen Barrierefreiheit und Gesundheit informieren. Im Fokus unseres Onlineangebotes steht der Treppenlift als Mobilitätshilfe für die eigenen vier Wände. Gerne beraten wir Sie hierzu persönlich. Die Fachberaterinnen und Fachberater unserer Partnerfirmen in ganz Deutschland freuen sich auf Sie.
Heike Bielenstedt
Fachberaterin Barrierefreiheit
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